Informationen über die Ausbildung zur ehrenamtlichen Klinikseelsorge gaben die beiden ausbildenden Klinikseelsorger Pfarrer Frank Nie und Pfarrer Johannes Eunicke am Donnerstag, den 16. Januar, um 19 Uhr im Kreuz+Quer, dem Haus der Kirche am Bohlenplatz 1 in Erlangen. Zehn Interessierte waren gekommen - wunderbar. Anmeldungen zum Kurs sind noch bis Ende Januar direkt möglich bei Pfr. Frank Nie, frank.nie@elkb.de oder Tel. 09131/85-46731 (bitte den Anrufbeantworter nutzen). Ein persönliches Kennenlernen und ein Austausch über die jeweiligen Voraussetzungen und Erwartungen auf beiden Seiten ist unabdingbar.
Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche ist willkommen; entscheidend ist, dass sich die Kursteilnehmer*innen aktiv mit ihren Grund- und Glaubensüberzeugungen auseinandersetzen, die christlich geprägt sind. Denn mitunter gelten die Vorbehalte ja eher der Organisation Kirche und weniger den Inhalten. Allerdings ist der Auftrag "Klinikseelsorge" ein kirchlicher Auftrag, der von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) vergeben wird; die Kursteilnehmer*innen gehen also letztlich im Auftrag der Kirche in die Klinik und die entsprechenden Ehrenamtsvorschriften (Verschwiegenheit, aber auch Versicherung) finden Anwendung.
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Ehrenamtliche Klinikseelsorger/-innen übernehmen nach einer fundierten Ausbildung die Seelsorgearbeit auf einzelnen Stationen in den Krankenhäusern des evangelischen Dekanatsbezirks Erlangen. Zur Wahl steht auch die Fachklinik Herzogenaurach.
Jede Klinik, sogar jede Station bietet ein eigenes Arbeitsfeld. Denn natürlich macht es einen Unterschied, ob Patient/-innen an einer psychischen Erkrankung leiden oder an einer körperlichen. Und ob diese Krankheit mit guten Erfolgsaussichten rasch behandelt werden kann, ob sie auf Jahre Einschränkungen mit sich bringt, oder ob akute Lebensgefahr besteht. Doch bei allen Unterschieden gibt es grundlegende Gemeinsamkeiten, zum Beispiel:
- Angst um die Gesundheit und mögliche Einschränkungen
- Sorge um die zusätzliche Belastung für die Angehörigen
- Hoffnung auf Genesung oder Besserung
- Die Frage, ob und was Gott damit zu tun hat
- Die Frage nach einem Sinn
- Der Wunsch, im Krankenhaus als ganzer Mensch gesehen und beachtet zu werden, nicht nur als „Behandlungsfall“.
- Der Wunsch zu sterben
- Das Kursangebot
Der nächste Kurs an der Uniklinik findet von 21.2.2025 bis 26.7.2025 statt. Er umfasst 15 Abende (in der Regel Donnerstag, 19 Uhr bis 21.30 Uhr), dazu einen Freitag Abend (21.2.25) und zwei Samstage (22.2. und 26.7.) Die Interessierten lernen sich in einer Arbeitsgruppe kennen und arbeiten sich miteinander unter fachlicher Anleitung in die Grundlagen der Klinikseelsorge ein.
Kursinhalte: Arbeit an der eigenen Person und Fachkenntnisse
Zu den Ausbildungsinhalten gehört an erster Stelle die Auseinandersetzung mit der eigenen Person:
Was habe ich für Gaben und Grenzen, um kranken Menschen zuzuhören und ihnen bei ihrer Krankheitsbewältigung zu helfen? Wie gehe ich selbst um mit Krankheit, Angst, Verzweiflung, Hoffnung, Freude, Härte, Aggression, Wut und Trauer? Wie kann ich anderen dabei helfen, ohne mich selbst damit zu überfordern?
Dabei spielt der eigene Glaube immer wieder eine Rolle. Wie bringe ich das zusammen: den Glauben an einen gnädigen, liebevollen Gott und die Erfahrung, dass Menschen krank werden und sterben? Woher nehme ich Zuversicht und Hoffnung? Welche biblischen Erzählungen und Figuren regen mich dabei an? Was halte ich vom Gebet, von einem Segen? Wie kann ich mit Patient/-innen beten?
Dazu gibt es natürlich „Handwerkszeug“ aus der Kommunikationstheorie, der Theologie, der Psychologie. Unter dem Strich lernt und übt man, „einfach da zu sein“ und die Patient/-innen und ihre Angehörigen zu begleiten.
Geleitet wird der Kurs von den beiden Krankenhausseelsorgern Pfr. Johannes Eunicke und Pfr. Frank Nie (beide Uniklinik). Sie können sich für weitere Informationen gerne mit Pfr. Frank Nie in Verbindung setzen (frank.nie@elkb.de oder Tel. 09131/85-46731) oder einen der beiden Infoabende besuchen.
Teilnahmevoraussetzungen
Für die Teilnahme an dieser Ausbildung sollten sie psychisch normal belastbar sein und wöchentlich etwa fünf Stunden Zeit einbringen können. Vor der Teilnahme lernen Sie in einem Auswahlgespräch die Ausbilder/-innen kennen, damit Sie und die Ausbilder/-innen miteinander abschätzen können, ob die Klinikseelsorge für Sie das richtige sein kann.
Kursgebühren - Ausbildungsbescheinigung
Die Kurgebühren betragen 120 Euro, nach Beendigung des Kurses besteht keine Verpflichtung, in die ehrenamtliche Arbeit einzusteigen. Freilich: Wir wünschen uns sehr, dass die Teilnehmer/-innen das zu Beginn des Kurses vorhaben. Die Ausbildungen folgt den Standards der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und Sie erhalten am Ende der Ausbildung ein entsprechendes Zertifikat.
Kontakt: Pfarrer Frank Nie, am besten per E-Mail – klick!
09131 85-46731, bitte Anrufbeantworter besprechen.
Interessierte schauen sich bitte schon einmal den Anmeldebogen an (hier zum Download als pdf-Datei) und schicken ihn ausgefüllt - gerne auch erst nach Rücksprache - an Pfr. Frank Nie.