Stressfasten
Darf ich mich vorstellen?
Nelly, die Pfarrerskatze.
Was ich gerade tue?
Stressfasten!!
Als Katze in einem Pfarrershaushalt kenne ich mich gut mit religiösen Gebräuchen aus.
Manches übernehme ich ausgesprochen gerne!
Fasten gehört ja nun einmal zur Fastenzeit dazu.
Zwar lege ich Wert darauf, dass sich das Fasten nicht auf meine Futterration bezieht, aber Stressfasten, das kann ich gut.
Und meinem Hauspersonal mache ich dabei auch noch eine Freude.
Da hetzen sie und rennen herum und stöhnen und seufzen.
Und dann fällt ihr Blick auf mich.
Wie ich so gemütlich daliege, voll Vertrauen der Welt meinen Bauch entgegenstrecke und meine Menschen einlade, ihn mir zu kraulen Hmmmmm.
Dann bleiben sie kurz stehen, ein Lächeln huscht ihnen übers Gesicht, sie fassen in mein flauschiges Fell, entspannen und vergessen für einen Augenblich alles außen herum.
So lade ich meine Menschen in der Fastenzeit immer wieder einmal zum Stressfasten ein.
Immer nur für wenige Augenblicke, aber das genügt oft schon, dass sie ein klein wenig auftanken.
Und das brauchen die Menschen ja so dringend:
Sich kurz fallen zu lassen bei mir – oder bei Gott (wie gesagt, ich bin eine fromme Pfarrerskatze), um sich dann wieder den Herausforderungen in dieser Welt zu stellen.
Wer nun keine Katze zuhause hat, der wird hoffentlich andere Möglichkeiten zum Stressfasten finden.
Und:
Ich sage es nur ungern, aber die Wahrheit ist:
Das geht zur Not auch mit einem Hund!
Ihre Nelly, Katze von
Pfarrerin Kathrin Eunicke
Ev. Klinikseelsorge