Die 24/7-Rufbereitschaft der Klinikseelsorge hat ihre ökumenische Zusammenarbeit seit Mo., 4.7.22, neu aufgestellt. Konkret betrifft das die Rufbereitschaft nachts (werktags ab 17 Uhr bis 9 Uhr morgens am Folgetag) sowie an Wochenenden und Feiertagen.
Zu diesen Zeiten steht Patient*innen, Angehörigen und Mitarbeiter*innen selbstverständlich auf Wunsch ein/e Seelsorger*in zur Verfügung. Die entsprechenden Telefonnummern sind in den Stationsstützpunkten bekannt und werden auch an den Pforten der Chirurgie (Krankenhausstr. 12 und Bettenhaus), der Kopf- und der Frauenklinik hinterlegt. Im Unterschied zu den vergangenen Jahren ist es jetzt nicht mehr möglich, nachts und an Wochenenden gezielt eine*n katholische*n oder eine*n evangelische*n Seelsorger*in zu rufen – der Dienst wird nun ökumenisch und nicht mehr konfessionell getrennt wahrgenommen.
Werktags von 9 Uhr bis 17 Uhr können wir konfessionelle Wünsche nach wie vor erfüllen.
Organisatorischer Hintergrund dieser Neuausrichtung sind kirchliche Stellenkürzungen und Vakanzen: es gibt weniger Seelsorger*innen als früher, die sich die Dienste teilen. Der katholischen Klinikseelsorge am UKER stehen künftig drei Stellen zur Verfügung - eindeutig zu wenig, um damit eine konfessionelle 24/7-Stunden-Rufbereitschaft zuverlässig ganzjährig durchzuhalten. Der evangelischen Klinikseelsorge am UKER stehen aktuell 4,5 besetzte Planstellen zur Verfügung: Von 5,5 Stellen sind 0,5 vakant und 0,5 durch Erkrankung längerfristig auf Ruf vertreten. Beide Konfessionen bieten - zu einem Pool zusammengefasst - genügend Kapazitäten für die Rufbereitschaft und können so auch z.B. coronabedingte Personalausfälle gut kompensieren. Schon seit Jahren gibt es ökumenische Absprachen bei der seelsorglichen Betreuung von Patient*innen und Stationen, gemeinsame Gottesdienste und Aktionen - nun gehen wir also einen Schritt weiter und sind gespannt, ob es überhaupt Patient*innen oder Angehörige gibt, die das nicht zumindest "in Ordnung" finden.
Klinikseelsorger*innen anderer bayrischer Kliniken (u.a. UK Würzburg, UK München-Großhadern) arbeiten bereits seit Jahren auf diese Weise und haben gute Erfahrungen damit gemacht. Und auch wir haben erfahren, dass in Krisensituationen persönliche, einfühlende Präsenz, seelsorgliches Können und ein spirituelles Angebot für das Gelingen unserer Arbeit viel entscheidender sind als das "richtige Parteibuch".