Zwei Schokoladen – eine Botschaft
„Die übrig gebliebenen Schoko-Weihnachtsmänner werden eingeschmolzen und kommen Ostern als Schokohasen wieder“. Haben Sie dieses Gerücht auch schon gehört? Es wird ja immer behauptet, da wäre nix dran. Zu aufwändig, und überhaupt…
Ich finde die Frage schon spannend: Was bleibt von dem, was uns die Advents- und Weihnachtszeit versüßt hat übrig? In Sachen Schokolade und gerne auch im übertragenen Sinn?
Ich schaue mir das mal ein wenig genauer an: Was sind denn so die Weihnachtsbotschaften aus dem Stall von Bethlehem? Gott macht sich ganz klein, damit er auch in mein Leben hineinpasst. Jesus hat kein Vorzimmer und keinen Terminkalender, ich kann einfach zu ihm kommen. Egal ob ich nach Schaf rieche wie ein Hirte oder dufte wie ein König. Da gibt es Gottes Engel in meinem Leben, auch an ganz dunkeln Orten.
Das sind Botschaften, die mich auch nach Weihnachten gut begleiten könnten.
Sicher bis Ostern, wenn in den Supermarktregalen die Schoko-Osterhasen den süßen Graubart im roten Mantel ablösen. Werden die Weihnachtsbotschaften dann auch abgelöst? Im Gegenteil. Sie werden vielleicht noch größer oder großartiger – und sind im Kern doch dieselben:
Gott ist so groß, dass ihn auch der Tod nicht umbringt.
Das ewige Leben mit Gott fängt hier schon an, genau jetzt – auch dafür brauche ich keine Kleiderordnung.
Gottes Engel sind da für mich – auch über den Tod hinaus.
„Geheimnis des Glaubens“- so wird das manchmal in der Kirche genannt.
All das steckt in der Weihnachts- und in der Osterbotschaft, und damit eigentlich auch im Schoko-Weihnachtsmann und im Schoko-Osterhasen.
Der Kern ist derselbe, und der kann wirklich mein Leben verändern und versüßen.
Und? Sind die Osterhasen jetzt eingeschmolzene Weihnachtsmänner oder nicht?
Im Leben gibt es so viele Geheimnisse, da kann ich mit diesem, glaube ich, ganz gut leben…
Eine frohe und gesegnete Adventszeit wünscht Ihnen
Ihr
Pfarrer Johannes Eunicke
Evang. Klinikseelsorge INZ