Licht an!
Kurz vor der Adventszeit habe ich in der Palmeria gegessen. Schräg gegenüber von mir ließ sich eine Dame nieder – ohne ein Wort oder einen Blick. „Mei, was sind manche Menschen muffelig“ war der Gedanke, der mir kam.
Nach dem Essen lief ich im Untergeschoss von der Palmeria zur Alten Medizin. In einem der Gänge sind neue, runde Lampen in die Wände installiert worden, die selbsttätig heller werden und auch wieder auf den dunkleren „Sparmodus“ gehen.
Da mir ein Mitarbeiter entgegenkam, war der Gang hell erleuchtet.
Ich war etwas seltsam berührt, als ich den Gang betrat und plötzlich die Beleuchtung auf den düsteren Sparmodus schaltete.
So nach dem Motto: „Wenn ich komme, wird´s finster!“
Als mir denn erneut jemand entgegenkam, wurde es wieder wunderbar hell … „also wirklich“!
Beide Erlebnisse waren für mich wie eine adventliche Metapher.
Zu welchen Menschen will ich gehören?
Zu den muffligen, in deren Umgebung wenig Freude und Freundlichkeit leuchtet?
Vielleicht passiert mir das an einzelnen Tagen auch mal – aber nein, so möchte ich nicht durch´s Leben gehen.
Ich möchte viel lieber jemand sein, bei dem andere sich zu einem Lächeln eingeladen fühlen, sich gesehen und wahrgenommen fühlen und der eine freundliche Atmosphäre verbreitet.
In dessen Gegenwart „es heller wird“!
Getreu den Worten des Adventslieds: „Mache dich auf und werde Licht, denn dein Licht kommt!“
(Jesaja 60, Vers 1)
Wird es hell und freundlich, wenn ich komme, oder unverbindlich und gedrückt?
Ihre Klinikseelsorgerin
Pfarrerin Regina Korn-Clicqué
Frauenklinik, Klinisches Ethikkomitee